Warum „funktionieren“ Pferde dennoch? Weil sich Pferde extrem gut anpassen können. Trotzdem: Schaffen wir es unseren Hauspferden ein wenig Normalität zu bieten, werden sie glücklicher. Normalität hört sich langweilig an. Wir leben in einer Zeit, in der nur noch die spektakulärsten Bilder und Meldungen wahrgenommen werden. Wirklich? Oder sehnen wir uns genauso wie unsere Pferde nach der natürlichen Balance? Warum haben wir sie verloren? Weil wir (Pferdemenschen) nur noch Pferdefotos von glänzenden Pferden kennen, bei denen noch der letzte Fleck im Fell wegretuschiert wurde? Weil Dressurreiter verkrampft nach jeder kleinen Taktunreinheit suchen? Weil wir die Futterration unserer Pferde aufs Gramm genau ausrechnen, obwohl wir uns selbst alles andere als ausgewogen ernähren?
Ich nehme mich da gar nicht raus und weiß auch, dass meine Blogleser eigentlich die falschen Ansprechpartner sind. Aber selbst, wenn wir schon auf einem guten Weg sind, unseren Pferden eine natürliche Haltung zu bieten und einen pferdegerechten Umgang praktizieren, müssen wir uns nicht trotzdem immer wieder fragen: „Was ist normal?“

Eine Herde findet natürlichen Windschutz am Waldrand.
NORMAL IST
- das Pferde in einer Herde leben
- das die Herde aus Stuten und Hengsten besteht
- das jede Altersstufe in einer Herde vorkommt

Wie können wir, da wir leider diese Instinkte größtenteils verloren haben, ein genauso gutes Gefühl für Pferde entwickeln, wie ein wilder Hengst, der von Geburt an…
- 24 Stunden am Tag
- 365 Tage im Jahr
- bei Wind und Wetter
- bei Tag und Nacht
- bei Ruhe und Gefahr
…in einem natürlichen Sozialverband aufgewachsen ist? Wir haben nur eine Option: Wir müssen es lernen – selbst, wenn wir bereits ein gutes Bauchgefühl haben.